KommAktuell 1/2019

Die energetische Gebäudesanierung aus der Sicht des Energieberaters Nachhaltige Investitionen in die energetische Sanie- rung der eigenen Immobilie bringen vielfachen Nutzen, z. B. einen höheren Wohnstandard, den Erhalt der Wertbeständigkeit der Immobilie sowie mehr Unabhängigkeit von Energiepreissteigerungen. Dennoch herrscht bei vielen Eigentümern bisher noch eine große Zurückhaltung in puncto energetische Ge- bäudesanierung, zumindest nach den Erfahrungen des zertifizierten Energieberaters (HWK), Herrn Andreas Marklstorfer. Nachfolgend gibt Herr Marklstorfer Tipps zum richtigen Vorgehen, um nachhaltig Geld zu spa- ren und Folgeschäden zu vermeiden. Die meiste Energie in Haushalten wird nach wie vor für Heizung und Warmwasserbereitung aufgewendet. Der Tausch der alten Heizungsanlage liegt hier oft nahe. Je- doch sollte dies erst der zweite oder dritte Schritt sein, empfiehlt Herr Marklstorfer. Im Vorfeld sollte geprüft werden, ob nicht eine energetische Verbesserung des Gebäudes, zum Beispiel durch Erneuerung der Fenster und Türen, ein erster sinnvoller Schritt wäre. Im An- schluss kann dann die Erneuerung der Heizungsanlage geplant werden. Dadurch wird vermieden, dass die Di- mensionierung der Heizungsanlage zu groß ausfällt und damit die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt wird. Laut dem Energieberater ist daher zunächst generell eine grobe Erstbetrachtung bzw. Initialberatung zu empfehlen. Die erste Vorortberatung wird auch von der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkon- trolle) gefördert und liefert auf Basis energetischer Be- rechnungen eine konkrete Empfehlung für die Sanie- rung der Immobilie. Dabei wird der Ist-Zustand des Gebäudes erfasst und im Anschluss werden verschie- dene Sanierungsvarianten vorgestellt. Der Energieberater empfiehlt, sein Augenmerk vor allem auf die Wärmedämmung der Gebäudehülle und auf den Einsatz effizienter Anlagentechnik (Heizung, Warmwasserbereitung, Lüftung, Steuerung) zu rich- ten. Dadurch kann für jedes Gebäude individuell die beste Kombination von Wärmeschutz und Anlagen- technik gefunden werden. Selbstverständlich erhält der Einsatz regenerativer Energien bei der Auswahl der Anlagentechnik dabei einen großen Stellenwert. Um gegebenenfalls bestehende Wärmelecks an der Gebäudehülle zu erkennen, empfiehlt sich in der kal- ten Jahreszeit die Erstellung von Wärmebildaufnah- men mit einer hochwertigen Thermographie-Kamera. „Für aussagekräftige Wärmebilder sollten die äußeren Rahmenbedingungen stimmen. Als Richtwert gilt z.B. ein Temperaturunterschied von 20 °C – zwischen In- nen- und Außen-Temperatur – sowie keine Sonne und kein Schneefall oder Regen“, erläutert Andreas Markls- 4 komm. aktuell Energiesparen Andreas Marklstorfer, zertifizierter Energieberater

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