Die Temperaturen, die im Sommer am
Strand ein Traum sind, können in den eige-
nen vier Wänden schnell zum Albtraum
werden. Bei intensiver Sonneneinstrahlung
kann die Innentemperatur auf über 30 °C
steigen. Und das bedeutet eine erhebliche
Verschlechterung der Lebensqualität in
Wohngebäuden.
Da wundert es nicht, dass immer mehr
Menschen die Anschaffung eines Klimage-
rätes – insbesondere für das Schafzimmer
im Dachgeschoss – ins Auge fassen. Aller-
dings haben diese Geräte auch im lau-
fenden Betrieb ihren Preis, denn Klimage-
räte gehören zu den größten Stromfressern
im Haushalt! Ein Verbrauch von 1000 Kilo-
wattstunden und mehr ist schnell erreicht,
im Verlauf eines Sommers kommen dann so
über 250 Euro Stromkosten zusammen.
Deshalb sollte man überlegen, ob bauliche
Maßnahmen nicht sinnvoller sind: Die di-
rekte Sonneneinstrahlung durch Fenster
und die Wärmeleitung durch die Gebäude-
hülle bei hohen Außentemperaturen müs-
sen reduziert werden, um einen guten som-
merlichen Wärmeschutz zu gewährleisten.
Generell gilt, dass ein äußerer Schutz von
Gebäuden und Fenstern deutlich effizienter
ist als alle anderen Maßnahmen, zum Bei-
spiel auf der Innenseite von Fenstern.
Dachfenster
Aufgrund der Dachneigung fallen die Son-
nenstrahlen fast senkrecht auf die Dachflä-
chenfenster – im Sommer auch auf der
nordorientierten Dachfläche.
Durch den Einbau außen liegender Rolllä-
den kann das Eindringen der Sonnenstrah-
lung wirkungsvoll verhindert werden. Roll-
läden bieten zusätzlich einen wirksamen
Schutz gegen Hagelschlag.
Dachdämmung
Die Dämmwirkung gegen Wärmeverluste
im Winter hängt ausschließlich von der
Wärmeleitfähigkeit des Dämmstoffes ab.
Die Materialart spielt hier keine Rolle. Zur
Vermeidung einer Überhitzung des Dach-
geschosses im Sommer spielen aber wei-
tere Materialeigenschaften eine entschei-
dende Rolle: insbesondere das Gewicht
(Dichte) und die Speicherfähigkeit (spezi-
fische Wärmespeicherkapazität). Ebenfalls
wichtig bei einem korrekt konstruierten
Dach ist die Hinterlüftung der Ziegel- oder
Metall-Dacheindeckung: Sich darunter an-
stauende Hitze muss abgelüftet werden.
Ein Flachdach sollte immer oberhalb der
Wärmedämmung mit einer ausreichend di-
cken Kiesschicht belegt werden. Heller Kies
reflektiert tags die Sonneneinstrahlung.
Tauwasser, das sich nachts zwischen den
Kieselsteinen bildet, verdunstet tagsüber
und die Verdunstungskälte kühlt das Dach.
Noch effektiver ist eine Dachbegrünung.
Wärmedämmung der Außenwände
Nächtliche Auskühlung der Innenräume
durch erhöhte Nacht-Lüftung bewirkt bei
wärmegedämmten Fassaden und ausrei-
chend großer thermischer Speichermasse
innerhalb der gedämmten Gebäudehülle,
dass die nächtliche Kühle auch tagsüber
noch wirksam ist. Auf eine möglichst hohe
Speichermasse innerhalb der wärmege-
dämmten Hülle ist deshalb bei der Planung
zu achten. Eine außen liegende Fassaden-
dämmung kombiniert mit einem innensei-
Tipps
komm.
aktuell
5
Energie-
spartipps vom
Experten
Sommerlicher Wärmeschutz
tig liegenden massiven schweren Wand-
baustoff ist dabei von Vorteil.
Fenster in Außenwänden
Durch bauliche Maßnahmen muss im Som-
mer verhindert werden, dass die direkte
Sonnenstrahlung das Gebäudeinnere über
die Fenster erreicht. Ausreichender Dach
überstand, herausragende Balkone bei
mehrgeschossiger Bauweise und Überstän-
de bei Dachgauben bewirken dies auf der
Südseite. Außen liegende Rollläden sind
notwendig, um dies am Morgen und Abend
bei tief stehender Sonne auf den Ost- und
Westseiten zu bewirken. Die Rollläden müs-
sen dabei einen ausreichenden und hinter-
lüfteten Abstand zur Verglasung haben, um
eine Erwärmung der Glasscheibe zu vermei-
den. Rollladenpanzer in lackierter heller
Farbe anstatt einer Ausführung in reinem
poliertem Aluminium werden im Sommer
nicht so heiß.
Interne Wärmequellen
im Haus reduzieren
Alle innerhalb der Gebäudehülle betrie-
benen Elektrogeräte erzeugen eine erheb-
liche Abwärmebelastung, deshalb ist es
sinnvoll und wirtschaftlich, beim Kauf von
Elektrogeräten auf einen möglichst gerin-
gen Stromverbrauch zu achten!
Quelle für die Tipps:
www.hlb-energieberatung.deBei Fragen zum Thema Energiesparen wen-
den Sie sich an unseren Energiesparexper-
ten Hanno Lang-Berens in Puchheim,
Tel. (
0 89) 89 46 54 65
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